Stimmungsschwankungen

Stimmungsschwankungen: Wenn die Gefühle Achterbahn fahren

„Endlich schwanger!“, strahlen die Einen, die schon eine Weile versuchen schwanger zu werden. Mit gemischten Gefühlen begegnen manch andere Frauen dem positiven Schwangerschaftstest: wollten sie doch immer Kinder haben, aber gerade jetzt? Und dann gibt es noch jene Frauen, für die alles ungeplant und ungewollt kommt.

Eine Schwangerschaft bringt schon zu Beginn eine Bandbreite großer Emotionen mit. Jeder weiß von den lebensverändernden Einschnitten, sobald das Baby da ist. Da sind Stimmungsschwankungen ganz normal. Werde ich mich verändern? Was wird aus unserer Partnerschaft? Können wir das überhaupt? Und können wir uns ein Kind überhaupt leisten? Will ich das Baby behalten? Bin ich bereit für ein Baby? Die zweifelnden Fragen sind oft die direkte Folge auf den positiven Schwangerschaftstest.

Zuversicht mischt sich mit Angst, Aufregung wird von Übelkeit abgelöst. Und dann ist man erst einmal nur müde. So müde, als hätte jemand einem den Stecker rausgezogen.

 

Stimmungsschwankungen: Hormone im Chaos

Die Wissenschaft sagt, dass die Hormone Schuld sind an all diesen Gefühlswelten und den schnellen Stimmungswechseln, die manch Schwangere erleben.

Gerade warst du noch glücklich und schon fühlst du dich betrübt und unsicher. So erleben viele Schwangere im Laufe ihrer Schwangerschaft die Schwankungsschwankungen. Kleine Bemerkungen von deinem/r Partner:in, deiner Mutter oder Chef:in bringen dich auf die Palme oder zum Weinen, die normalerweise an dir abgeperlt sind. Auch das kann eine Schwangerschaft mit sich bringen.

Man wird insgesamt emotional ein bisschen weicher, erreichbarer und berührbarer. Das gilt auch für positive Erlebnisse. Sei es ein schöner Moment in einem Film,  bei dem du auf einmal in Tränen ausbrichst oder ein Vater, der sein Kind auf der Straße fest in den Arm nimmt.

Stimmungsschwankungen können anstrengend sein – für alle Beteiligten. In Vorbereitung auf die Rolle als Mutter ist emotionale Erreichbarkeit für dein Baby lebenswichtig. Nimm deine Stimmungen wahr und an. Sollten Ängste und Zweifel aufkommen, hinterfrage, ob sie realistisch sind. Tausche dich unbedingt mit deinem/r Partner:in und nahestehenden Personen aus.

Ein Kind zu bekommen ist eine große Veränderung im Leben. Da sind Zweifel an der ein oder anderen Stelle völlig normal. Solltest du das Gefühl haben, dass deine Ängste dich übermannen und du diese nicht alleine reguliert bekommst, kann Rat von Außen helfen. Ein Gespräch mit einer Hebamme oder eine psychologische Beratung können schnelle Hilfe leisten.

 

Schwangere Frau

 

Finde einen guten Weg, mit Emotionen in der Schwangerschaft umzugehen

Geht es der Mutter gut, geht es dem Kind gut. Diesen Grundsatz hört man oft im Zusammenhang mit Kindern. Das er schon in der Zeit der Schwangerschaft gilt, ist vielen nicht bewusst. Dabei ist die Gebärmutter das erste zu Hause für die Seele, laut dem Göttinger Hirnforscher Gerald Hüther. In den letzten Jahren haben sich etliche Studien mit der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern in der vorgeburtlichen Zeit auseinandergesetzt.

Die Ergebnisse zeigen, dass das kindliche Gehirn bereits in der vorgeburtlichen Zeit durch die Signale, die bei ihm ankommen, geprägt wird. Ist die Mutter beispielsweise gestresst, verhärtet sich die Bauchdecke, die Atmung und der Herzschlag werden schneller, der Blutdruck steigt. In Ultraschallbildern kann man eine direkte Reaktion des noch ungeborenen Kindes darauf sehen. Es nimmt eine Schutzhaltung ein.

Fühlt sich die Mutter wohl und ist entspannt, nimmt das Baby dies ebenso wahr. Die Bauchdecke ist entspannt, der Herzschlag ruhig, der Puls ist langsam. Gekoppelt werden diese Gefühle mit anderen Wahrnehmungen wie z.B. Geräusche.

Mama entspannt sich am besten bei Adele oder empfindet pures Glück beim Tanzen zu den Rolling Stones. Auch das nimmt das Baby im Bauch wahr und legt einen Anker zu diesen Wahrnehmungen. Andersherum können häufige Streits mit dem/r Partner:in in der Schwangerschaft dazu führen, dass das Baby bereits im Mutterleib mit Angst auf die laute Stimme des/r Vaters/Mutter konditioniert wird.

Babys entwickeln sich unter Stress schlechter, sagt die Wissenschaft. Ein Leben ohne Stress ist allerdings unrealistisch. Darum geht es auch nicht. Stress ist ein normaler Bestandteil in jedermanns Leben. Umso wichtiger ist es, eine gute Coping-Strategie im Umgang mit Stress zu erlernen. Denn auch das nimmt das Baby mit auf die Welt. Es ermöglicht ihm mit einer gewissen Resilienz ausgestattet zu sein und das bereits bei der Geburt.

5 Achtsamkeitsübungen zum Stressabbau in der Schwangerschaft findest du hier

Wie man Stress bewältigen kann

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