Erste Schwangerschaftsanzeichen

Erste Schwangerschaftsanzeichen: Bin ich schwanger?

In unserem schnelllebigen Alltag ist es gar nicht leicht, Veränderungen des eigenen Körpers immer sofort wahrzunehmen. Dabei gibt es einige Schwangerschaftsanzeichen, die du wahrnehmen kannst noch bevor der erste Schwangerschaftstest möglich ist. Die frühen Schwangerschaftsanzeichen gelten als „unsichere Anzeichen“. Sie sind leicht zu verwechseln mit Symptomen, die viele Frauen auch ohne Schwangerschaft in der 2. Zyklushälfte spüren. Hinzu kommt, dass sie bei Frauen sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Du planst eine Schwangerschaft? Dann solltest du bei diesen Schwangerschaftsanzeichen hellhörig werden. Sie könnten deine Schwangerschaft bereits ankündigen.

 

Erste Schwangerschaftsanzeichen

 

Müdigkeit

Du bist ständig müde trotz ausreichendem Schlaf und entspannten Zeiten? Du fühlst dich, als hätte man dir sprichwörtlich den Stecker rausgezogen? Andauernde Müdigkeit ist ein zuverlässiger Indikator unter den frühen Schwangerschaftsanzeichen. Schuld daran ist das Hormon Progesteron, dass die Blutzirkulation in der Gebärmutter nach dem Eisprung erhöht und die Gebärmutterschleimhaut aufbaut. Dadurch werden ideale Bedingungen für die Einnistung der befruchteten Eizelle geschaffen. Wird Progesteron vermehrt ausgeschüttet, hat dies eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur. Wir fühlen uns müde und schlapp. Auch die Gebärmuttermuskulatur wird entspannt, damit sie mit dem Baby während der Schwangerschaft wachsen kann. Dadurch wird auch verhindert, dass die Gebärmuttermuskulatur frühzeitig kontrahiert.

„Ich hätte am liebsten nur geschlafen zu Beginn meiner Schwangerschaft und habe mich immer gefragt, wie ich eigentlich noch arbeiten soll in diesem unfassbar müden Dauerzustand. Der tägliche Mittagsschlaf war ein Muss und selbst dann, war ich nie vollkommen wach und fit. Abends bin ich dann regelmäßig auf dem Sofa eingeschlafen. Geendet hat das schlagartig mit dem 2. Trimester. Ich habe mich wieder fit und wach gefühlt und einen richtigen Energieschub gekriegt.“

 

Übelkeit

Gerade war der morgendliche Kaffeegeruch noch die größte Wohltat, jetzt löst er Übelkeit bei dir aus? Schlimmer noch, du musst dich davon übergeben? Übelkeit und Erbrechen gehören zu den frühen Schwangerschaftsanzeichen. Etwa 75% der Frauen in der Frühschwangerschaft leiden darunter. Wissenschaftlich ist bis heute nicht eindeutig geklärt, warum einige Schwangere mit Übelkeit und Erbrechen kämpfen, währenddessen sich andere topfit fühlen.

Vermutungen deuten darauf hin, dass der Anstieg der Hormone Östrogen und HCG eine wichtige Rolle spielen. HCG ist das Schwangerschaftshormon. Der Beta-HCG Wert wird beispielsweise in Schwangerschaftstests gemessen, um eine Schwangerschaft festzustellen. Liegt eine Schwangerschaft vor, regt das Hormon HCG, das in der Plazenta produziert wird, die Produktion von Progesteron an. Dieses ist wiederum wichtig, um die Schwangerschaft zu erhalten.

Auch psychischer Stress und Schilddrüsenprobleme scheinen Übelkeit und Erbrechen zu fördern. Schwangerschaftsübelkeit tritt meist direkt zu Beginn der Schwangerschaft auf und verschwindet normalerweise nach dem ersten Schwangerschaftstrimester.
Von einer schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit spricht man dann, wenn sich die Schwangere mehr als 5-mal täglich übergeben muss, die Übelkeit ganztägig anhält und die Frau abnimmt. Eine ärztliche Abklärung ist dann unumgänglich.
Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit

„Mir war in beiden Schwangerschaften anfangs wirklich oft schlecht. Ich musste mich zwar kein einziges Mal übergeben, habe die Übelkeit aber nur durch Nahrungsaufnahme in den Griff bekommen. Also hatte ich immer eine Tüte mit Nüssen dabei – das hat mir geholfen.“

 

Empfindliche Brüste

Deine Brüste sind etwas praller, etwas berührungsempfindlicher als sonst? Was viele Frauen aus der 2. Zyklushälfte als Menstruationsbeschwerde kennen, kann auch ein frühes Schwangerschaftsanzeichen sein. Dieser Zustand verschwindet normalerweise mit dem Einsetzen der Periode. Besteht eine Schwangerschaft, bleiben die Brüste allerdings im wahrsten Sinne mit dir gespannt. Im Laufe der Schwangerschaft verändern sich deine Brüste optisch noch weiter – die Brustwarzen werden etwas dunkler und die Montgomery-Drüsen sichtbarer.

Der Körper produziert gerade zu Beginn der Schwangerschaft vermehrt Östrogen und Progesteron. Beide Hormone sind für die empfindlichen Brüste und das Brustwachstum verantwortlich. Und gerade Letzteres kann enorm sein. Schließlich wird deine Brust darauf vorbereitet ein oder mehrere Babys zu ernähren. Die Durchblutung der Brust wird erhöht, Milchdrüsen angelegt und Fettgewerbe dazu aufgebaut. Das kann dazu führen, dass deine Körbchengröße um zwei Nummern zunimmt.

Für die einen Frauen ist das ein wahrer Segen, die anderen leiden unter den wachsenden Brüsten sehr. Einige Frauen sind so berührungsempfindlich an der Brust, dass sie weder T-Shirts noch BH’s an ihrer Brustwarze ertragen können. Dir geht es auch so? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt auf BH-Suche zu gehen. Ein weicher BH ohne Bügel oder ein bequemes Bustier kann hier Abhilfe schaffen.

Vor allem beim Sport solltest du nun einen weichen, aber gut stützenden Sport-BH tragen, da mit dem Brustwachstum natürlich auch das Gewicht der Brüste zunimmt. So unangenehm sich deine Brüste in dieser Anfangszeit der Schwangerschaft anfühlen, so schnell geht die Überempfindlichkeit auch wieder vorbei. In den ersten 3 Monaten pendelt sich der Hormonspiegel ein, sodass nach dem 1. Trimester die Brustempfindlichkeit wieder abnimmt.

„Tatsächlich waren meine Brustwarzen total empfindlich noch bevor ich wusste, dass ich schwanger bin. Ich wäre aber nie darauf gekommen. Im Laufe der Schwangerschaft sind meine Brüste dann riesig geworden. Von einem angenehmen B sind sie bis auf ein D angewachsen, was ich total unangenehm fand. Sie haben gespannt und jede Berührung war schmerzhaft. Meinen Kleiderschrank musste ich alleine deswegen einmal komplett austauschen. Nach der Geburt haben sie dann nochmal einen Wachstumsschub mit dem Milcheinschuss gemacht. Wahnsinn, dass der Körper dazu in der Lage ist. Wenn man sich vor Augen führt, wozu das alles gut ist, kann man besser mit den Veränderungen umgehen.“

Schwangerschaftsanzeichen

 

Heißhunger

Heißhungerattacken sind wohl das größte Klischee im Zusammenhang mit frühen Schwangerschaftsanzeichen. Häufig sind sie jedoch Realität. Viele Frauen empfinden im Laufe der Schwangerschaft Gelüste auf abgefahrene Kombinationen (Nutella mit Salami) oder Nahrungsmittel, die sie sonst nicht essen. Einige Frauen verspüren große Lust auf Fettiges, andere auf saure Lebensmittel (daher das Klischee zu den sauren Gurken). Wieder andere jagen süßen Lebensmitteln hinterher.

Oft kommen die Gelüste aber punktuell, sodass man jetzt dringend einen Burger braucht und schonmal den Partner*in in der Nacht losschickt, um diesen zu besorgen. Wie mit den Hungerattacken umgegangen wird, ist aber auch Typsache. Gelüste sollten nicht per se ignoriert werden, da sie auch anzeigen können, was im Körper fehlt und welche Nährstoffe gebraucht werden. In Maßen kann man auch den absurdesten Gelüsten nachgehen, solange man grundsätzlich auf eine ausgewogene Ernährung achtet.

„Ich hatte kaum Gelüste in meiner Schwangerschaft. Allerdings brauchte ich bei jedem Einkauf einen Birnenjoghurt in meinem Einkaufswagen. Bis dahin hatte ich weder Joghurt noch Birnen im Normalfall gegessen. Offensichtlich brauchte mein Körper das.“

„Mein Körper schrie förmlich nach Pommes. Oft lag ich entspannt auf dem Sofa und musste dann selbst bei schlimmsten Regen aus dem gemütlichen Wohnzimmer losziehen, um diese heiß ersehnte Portion Pommes zu bekommen.“

 

Veränderungen des Geruchs- und Geschmackssinn

Eklige neue Gerüche in der U-Bahn? Rauchende Menschen sind für dich nahezu unerträglich? Der Geruch und Geschmack von Fleisch bringt dich um? Rund zwei Drittel aller Schwangeren schmecken und riechen im 1. Trimester intensiver, als vor der Schwangerschaft. Warum das so ist, ist bislang nicht erwiesen. Einige Studien deuten darauf hin, dass der sich verändernde Hormonspiegel verantwortlich sein könnte.

Evolutionsbiologisch macht es Sinn, dass die Schwangere in der vulnerablen Zeit des 1. Trimesters mehr riecht und schmeckt, um ihr Baby zu beschützen. Angenehm ist das aber oft nicht. Besonders empfindlich reagieren Schwangere in den ersten Wochen auf den Geruch von Alkohol, Nikotin und Kaffee – alles Dinge, von den Frauen in der Schwangerschaft die Finger lassen sollten. Kaffee darf allerdings in Maßen getrunken werden.

Bei einigen Frauen führt dieser verstärkte Geruchs-und Geschmackssinn bis hin zur Übelkeit. Dann kann es helfen, die Gerüche so gut wie möglich, zu vermeiden. Auch Aromaöle, die in der Schwangerschaft verwendet werden dürfen, können hier Abhilfe schaffen. Am besten tropft man dazu einige Tropfen des Öls auf ein Taschentuch oder das Handgelenk und riecht immer dann daran, wenn der unangenehme Geruch kommt.

Du kannst deinen eigenen Partner*in nicht mehr riechen? Auch das kann passieren. Bitte ihn/sie ein anderes Deo zu verwenden oder ganz darauf zu verzichten, wenn das der Auslöser sein sollte. Sofern der natürliche Geruch der Verursacher ist, ist das tragisch, aber kein Grund die Beziehung zu beenden. Zum Glück geht die gesteigerte Wahrnehmung mit dem 2. Trimester genauso schnell vorbei, wie sie begonnen hat.

Fakt ist, dass viele Frauen ihre Schwangerschaft dadurch bemerken, dass sie etwas Bestimmtes auf einmal überhaupt nicht mehr riechen können. Dann ist es allerhöchste Zeit für einen Schwangerschaftstest.

„Meine Periode war um einen Tag verspätet. Dabei habe ich mir noch nichts gedacht bis ich einen Schluck von meinem Kaffee am Morgen nahm, der schmeckte, als wäre die Milch vergoren. Daraufhin fragte ich meinen Freund, ob ihm der Kaffee auch nicht schmeckt. Er meinte allerdings, dass der Kaffee völlig in Ordnung sei. Das machte mich stutzig. Der Schwangerschaftstest im Anschluss zeigte auch warum – er war positiv.“

 

Harndrang

Du musst Nachts auf die Toilette, was du sonst nie tust. Du hast das ständige Gefühl, dass deine Blase voll ist und drückt? Vermehrter Harndrang gehört zu den frühen Schwangerschaftsanzeichen und wird durch die gesteigerte Progesteron-Produktion zu Beginn der Schwangerschaft ausgelöst. Im Laufe der Schwangerschaft wird der vermehrte Harndrang durch das Gewicht des Babys, dass auf deine Blase drückt, bestehen bleiben. Dann wirst du nachts vermutlich mehr als einmal den Gang zur Toilette machen müssen.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich ganz am Anfang der Schwangerschaft häufiger auf’s Klo musste, als vorher. Aber das war definitiv so, als das Baby größer wurde. Da konnte ich keine Nacht mehr durchschlafen ohne mindestens zweimal nachts auf die Toilette zu gehen. Eigentlich hatte ich auch den ganzen Tag über das Gefühl zu müssen.“

 

Ziehen im Unterleib

Die meisten Frauen nehmen ein Ziehen im Unterleib schon während ihres Eisprungs und dann kurz vor ihrer Periode wahr. Kommt die Periode nicht und das Ziehen bleibt bestehen, kann dies ein frühes Schwangerschaftsanzeichen sein. Die Gebärmutter wird durch das Hormon Progesteron verstärkt durchblutet. Sie beginnt zu wachsen und die Mutterbänder dehnen sich langsam. Das ist ein ganz normaler und notwendiger Vorgang, um Platz für das Baby zu schaffen. Das unspezifische Ziehen im Unterleib wird noch eine Weile bleiben und je nach Wachstumsschub mal stärker, mal weniger wahrnehmbar sein.

„Ich hatte fast nie Unterleibsschmerzen, aber dieses typische Ziehen habe ich auch bereits in der ersten Woche nach Ausbleiben der Periode gespürt. Es war minimal, aber wahrnehmbar.“

 

Weiterführende Themen:

Vorsorgeuntersuchungen: Welche Untersuchungen gibt es?

Mikronährstoffe in der Schwangerschaft

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