Natürliche Geburt

Alles über die natürliche Geburt

Der Geburtsbeginn ist zeitlich nicht festgelegt, weshalb sie auch unter dem Begriff „Spontangeburt“ bekannt ist. Im Verlauf der natürlichen Geburt öffnet sich der Muttermund ohne äußere Einflüsse selbstständig. Das Baby dreht sich durch die rhythmischen Wehen in den Geburtskanal, bis es mit Hilfe des Pressdrangs durch die Vagina geboren wird. Eine natürliche Geburt kann zu Hause, im Geburtshaus oder im Krankenhaus stattfinden. Bei Letzterem ist die Geburt auch dann natürlich, wenn sie durch Ärzte und CTG begleitet wird, sofern keine ärztlichen Eingriffe erfolgen.

 

Natürliche Geburt

 

Der bestmögliche Start für Mama und Kind

 

Frauen gebären seit Anbeginn der Menschheit auf natürliche Weise ihre Kinder. Eine Geburt ohne medizinische Interventionen und mit liebevoller Begleitung, die den individuellen Geburtsverlauf unterstützt, ist keine Traumvorstellung, sondern sollte Normalzustand sein. Dennoch schrecken viele Frauen vor dem Gedanken, eine natürliche Geburt zu haben, zurück. Unwissenheit und Fehlinformationen in der Gesellschaft sind zwei Gründe dafür. Über Geburten wird genauso wenig gesprochen und aufgeklärt, wie über die Zeit davor und danach. Auch liegt es in der menschlichen Natur, eher laut über schlechte Erfahrungen als über Gute zu reden. Das führt dazu, dass schlechte Geburtserfahrungen mehr Popularität gewinnen, als positive Geburtserlebnisse. Dabei sind schöne Geburten vielfach vorhanden und absolut erstrebenswert.

 

Vorteile

 

  • Stärkung der Bindung zwischen Mama und Kind durch hohe Oxytocin-Ausschüttung nach natürlicher Geburt
  • Stärkung des Immunsystems des Babys durch vaginale Geburt
  • Geringeres Allergierisiko für das Baby
  • Schnellere Genesung nach Geburt als bei Kaiserschnitt
  • Weniger Geburtsverletzungen
  • Geburtsbegleitung durch vertraute Personen. Dein Partner/*in, Hebamme und/oder Doula ist vor und während des Geburtsverlaufs an deiner Seite
  • Kürzere oder gar keine Krankenhausaufenthalte notwendig
  • Möglichkeit der ambulanten Entbindung
  • Erleichterung des Stilleinstiegs für Mama und Kind

 

Nachteile

 

  • Möglichkeit von Verletzungen im Vaginal- und Dammbereich (Verletzungen im Dammbereich verheilen in aller Regel schneller als bei Dammschnitten, die oft bei einer PDA notwendig werden oder bei Kaiserschnittwunden)
  • Mögliche weitere Schwächung der Beckenbodenmuskulatur (abhängig von vorheriger Stabilität und Nachsorge). Auch durch das Gewicht des Babys im Bauch gibt es bereits eine Beanspruchung und Schwächung der Beckenbodenmuskulatur.

 

Wie bereite ich mich auf eine natürliche Geburt vor?

 

Es gibt verschiedene Schritte, die Frauen unternehmen können, um sich auf eine natürliche Geburt vorzubereiten. Hier sind einige Tipps:

  1. Informiere Dich: Lerne alles, was man über die natürliche Geburt und den Geburtsprozess wissen muss. Lese Bücher, besuche geburtsvorbereitende Kurse und spreche mit erfahrenen Hebammen und anderen Frauen, die bereits eine natürliche Geburt hatten.
  2. Ernährung und Bewegung: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung können dazu beitragen, sich fit und gesund zu fühlen. Beides ist für eine natürliche Geburt wichtig und kann einen positiven Geburtsverlauf fördern.
  3. Atemübungen und Entspannungstechniken: Lerne Atemübungen und Entspannungstechniken, um während der Geburt entspannt zu bleiben und Schmerzen zu reduzieren. Beides ist Bestandteil in Geburtsvorbereitungskursen und wird in alternativen Geburtsvorbereitungskursen, wie Hypnobirthingkursen noch weiter vertieft.
  4. Partner:in oder Geburtsbegleiter:in einbeziehen: Bespreche mit deinem/r Partner:in oder Geburtsbegleiter:in, wie sie während der Geburt unterstützen können. Stelle sicher, dass sie auch über den Geburtsprozess informiert sind und wissen, was sie während der Geburt erwartet. Tausche dich mit ihnen über deine Wünsche, Erwartungen und Gefühle aus.
  5. Geburtsplan: Erstelle einen Geburtsplan, in dem deine Wünsche und Vorstellungen für die Geburt dokumentiert sind. Dies kann dazu beitragen, dass du während der Geburt entspannt und selbstbewusst bist. Der Geburtsplan kann, muss aber nicht im Krankenhaus abgegeben werden. Dein/e Geburtsbegleiter*in sollte aber über den Inhalt Bescheid wissen, damit sichergestellt werden kann, dass du die Behandlung erhältst, die du dir wünschst.
  6. Plane die Umgebung: Überlege dir, wo du gebären möchtest. Selle sicher, dass die Umgebung für dich angenehm und beruhigend ist. Lerne die Räumlichkeiten vorab kennen und mache dich mit ihnen vertraut, sofern du keine Hausgeburt anstrebst.
  7. Bleibe flexibel: Trotz aller Vorbereitungen kann es während der Geburt unvorhergesehene Ereignisse geben. Sei dafür offen und bleibe flexibel. Mach dir bewusst, dass es Veränderungen im Geburtsverlauf geben kann.

 

Ausführliche Tipps zur Vorbereitung einer natürlichen Geburt gibt es hier:

Geburtsvorbereitung: So geht’s!

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