Tipps für die Schwangerschaft

Tipps für die Schwangerschaft: Was wirklich geholfen hat!

In der Schwangerschaft fällt einem schnell auf, wie viele Informationen rund um die Schwangerschaft und Geburt kursieren. All die Meinungen, Fakten, Fake-Fakten, Mythen und Ratschläge hinterlassen nicht immer ein gutes Gefühl. Ganz im Gegenteil: Gefühlt kann man mehr falsch als richtig machen. Das kann Verwirren, Sorgen bereiten, innerlich Unruhe stiften oder sogar für richtigen Stress sorgen. Dabei soll man sich doch unbedingt in der Schwangerschaft entspannen und während der Geburt in sich ruhen. Richtig? Schon wieder falsch gemacht. Schwangerschaften und Geburten sind vielleicht Neuland, aber kein Mysterium. Deswegen gilt: informieren, ja! Sich verrückt machen lassen, nein. 

Ich habe 50 Frauen nach ihrer 1. Geburt gefragt, welche Tipps für die Schwangerschaft ihnen wirklich geholfen haben. Hier sind die ihre häufigsten Antworten:

 

Tipps für die Schwangerschaft

  

1. Stillvorbereitungskurs

Stillvorbereitungskurse gibt es mittlerweile Unzählige. Teilweise werden sie in Krankenhäusern von Hebammen angeboten, andere finden in Eltern- oder Familienzentren, Geburtshäusern oder mittlerweile Online statt. Das Sinnvollste, was ich gemacht habe, war der Stillvorbereitungskurs. Stillen wird gerne als Gabe der Mutter nach der Geburt dargestellt. Das Baby ist auf der Welt und dann stillt man es einfach. Ganz klar. Das Stillen von Mama und Baby gelernt werden muss, wird selten ausgesprochen. Es gibt Anlegetechniken und Haltepositionen, die man kennen sollte. Man erfährt, woran man erkennt, ob das Baby richtig saugt und genug Milch bekommt. Genauso wird einem erklärt, wie ein Milchstau entstehen kann und was man zur Vorbeugung oder eben auch dagegen machen kann. Ich habe so viele hilfreiche Tipps erhalten, die mir einiges erspart haben – vor allem an Stress. Den Milchstau konnte ich zwar nicht vermeiden, aber hab ihn direkt erkannt und selbst wieder auflösen können. Macht einen Stillvorbereitungskurs – der ist mindestens so wichtig wie der Geburtsvorbereitungskurs.

 

2. Fakten und Meinungen von verschiedenen Seiten einholen

Ärzte*innen, Hebammen, Doulas, Ernährungsberater*innen, Mama-Blogger, Digital Creator, Familie & Freunde: sie alle haben eine Ausbildung und beschäftigen sich – mit mehr oder weniger Leidenschaft – mit den Themen rund um Schwangerschaft und Geburt. Eins haben sie alle gemeinsam: sie meinen es gut! Allerdings sind die Fakten, mit denen sie hantieren, nicht immer ganz richtig. Woran man das erkennt? Dazu muss man schon verdammt viele Quellen lesen. Das macht kaum einer. Was hilft? Hole dir möglichst viele verschiedene Ansichten ein und finde idealerweise neutrale Meinungen, die nicht von Ideologien gefärbt sind. In einigen Bereichen gibt es nicht nur „die eine Wahrheit“. Zum Beispiel ist eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft nicht per se falsch oder die vegane Ernährung das einzig Richtige. Vielmehr muss man dann das Richtige für sich als Individuum finden. In anderen Bereichen gibt es ein richtig oder falsch: zum Beispiel, dass mit Quecksilber belasteter Fisch dem Fötus schadet. Wichtig ist auch auf die Aktualität der Information zu achten. Es kursieren immer noch viele „alte Fakten und Meinungen“. Der Fortschritt, ob im sozialen oder medizinischen Bereich, bringt auch viele neue Erkenntnisse. Jemand, der sich Fortschritt gegenüber kritisch äußert, ist dann vielleicht nicht der /die beste Ansprechpartner*in.

 

3. Yoga und Pilates für Schwangere

Trubel, Alltag und Vorbereitungen auf das Baby. Bei all den vielen To Do´s, die es noch vor der Geburt zu erledigen gilt, kommt die Entspannung und Zeit für das Baby im Bauch manchmal etwas kurz. Ein Yoga oder Pilates Kurs für Schwangere kann da eine echte Insel im alltäglichen Wahnsinn sein. Denn es bringt so viele Vorteile mit sich: man bewegt sich, lernt seinen Körper bewusst wahrzunehmen und steigert das Körpergefühl damit, viele lästige Schwangerschaftsbeschwerden können gelindert werden, die Bindung zum Baby wird gestärkt und zusätzlich an Atemtechniken gefeilt. Der sich ständig verändernde Körper wird gedehnt und gestärkt und ganz nebenbei kann man auch noch auf andere schwangere Frauen treffen und kennenlernen. Eine echte Win Win Win Situation.

 

4. Andere Mütter finden und offen mit ihnen austauschen

Ganz ehrlich, niemand kann sich über alles informieren. Das ist, bei der Informationsvielfalt und all den verschiedenen Ansichten, irre. Da kann es sehr erleichternd sein, sich mit anderen Schwangeren und Müttern auszutauschen. Jeder liest und hört andere Dinge, jeder hat einen anderen Fokus: tauscht euch aus! Dann lichtet sich der Informationsnebel vielleicht schneller, als ihr denkt und ihr müsst euch nicht alles selbst erarbeiten. Das Gespräch mit Müttern kann zudem dabei helfen, herauszufinden, was in der Schwangerschaft und Geburt bzw. in der Zeit mit dem Baby wirklich geholfen hat. Außerdem versteht euch niemand so gut, wie jemand, der die gleiche Situation durchmacht oder gemacht hat. Ein weiteres Plus: gerade als Mutter, ohne Familie vor Ort, ist ein Mütter-Netzwerk, dass sich gegenseitig unterstützen kann, Gold wert!

 

5. Besuche einen Geburtsvorbereitungskurs

Geburtsvorbereitungskurse gibt es wie Sand am Meer – völlig zurecht! Eine Geburt ist ein außergewöhnliches und nicht vorhersehbares Erlebnis. Die Einen überschätzen die Geburt, die Anderen unterschätzen sie. Umso wichtiger ist es, zu verstehen, was genau im Körper bei einer Geburt passiert und welche Techniken man erlernen kann, um Geburtsschmerzen vorzubeugen oder zu lindern. Das Erlernen von Geburtspositionen, Atemtechniken, Visualisierungstechniken – all das kann Bestandteil eines Geburtsvorbereitungskurses sein. Auch für den/die Partner*in ist der Kurs hilfreich und sollte eigentlich standardmäßig besucht werden. Heutzutage gibt es eine ganze Bandbreite von Geburtsvorbereitungskursen: klassische Geburtsvorbereitungskurse, Hypnobirthingkurse oder andere Alternativen. Eine Übersicht dazu gibt es hier:
Geburtsvorbereitungskurse

 

6. Wünsche und Ängste mit dem/der Partner*in besprechen

Ob es um die bevorstehende Geburt, das Wochenbett oder das Leben mit Baby geht. Es wird sich einiges verändern – vieles davon ist auch gar nicht vorhersehbar. Aber sicherlich hast du Gedanken, Wünsche oder vielleicht sogar Sorgen oder Ängste zur Geburt, zur Veränderung der Partnerschaft, zum Wochenbett, zur Elternschaft. Besprich diese mit deinem/deiner Partner*in im Vorfeld. Wünsche müssen ausgesprochen werden, damit sie wahr werden können oder ihre Umsetzung geprüft werden kann. Sorgen und Ängste sollten besprochen werden, um sie loszuwerden. Du bist in dieser Situation nicht allein. Teile deine Gedanken! Einige Sorgen werden sich dadurch in Luft auflösen, für die anderen könnt ihr gemeinsam nach Lösungen suchen.

 

7. Wochenbett vorbereiten

Ich wurde damals belächelt, als ich 2 Wochen vor der Geburt anfing, für die Wochenbettzeit vorzukochen. Ich kochte Eintöpfe vor, habe Currys eingefroren und Stillkugeln gemacht. Das war anstrengend, aber wir waren so dankbar, im Wochenbett nicht auch noch kochen zu müssen. Unsere Nächte waren zwar ok und das Baby hat viel geschlafen. Nachdem ich aber 2 Wochen nur lag und nichts machen konnte, waren die vorbereiteten Mahlzeiten eine echte Wohltat. Außerdem konnten wir so die gesparte Zeit miteinander und mit dem Baby verbringen. Besuch durfte erst nach 3 Wochen kommen und musste ein gekochtes Essen mitbringen. Eine Putzfrau hatten wir zwar nicht, aber das hätte auch geholfen. Babyklamotten, Windeln und Wöchnerinnen-Binden ohne Ende: all das war da und sparte uns unnötige Einkäufe.

 

8. Elterngeldberatung buchen

Jedes Elternteil kennt den Behördenwahnsinn, wenn es um das Elterngeld und all die Formulare geht, die vor der Geburt vorbereitet werden müssen. Zwar gibt es Anlaufstellen, die rund um das Thema Elterngeld aufklären. Aber ehrlich gesagt, war ich nach dem Besuch einer kostenlosen Infoveranstaltung zum Thema Elterngeld und Elternzeit verwirrter als vorher. Bei meiner zweiten Schwangerschaft war ich zudem auch noch selbstständig tätig – das machte alles noch komplizierter. Also entschieden wir uns für eine professionelle Elterngeldberatung und würden es jederzeit wieder tun! Nicht nur blieb uns der ganze Formularwahnsinn erspart, sondern haben wir tatsächlich viel mehr Elterngeld erhalten, als wir es ohne Beratung gekriegt hätten.

 

9. Schuhe zum Reinschlüpfen besorgen

Der letzte Punkt klingt banal. Tatsächlich sind Schuhe zum Reinschlüpfen aber mittlerweile fester Bestandteil der meisten Mütter-Schuhschränke. Das Baby schläft, also rennt man schnell mal raus, um die Post zu holen. Du trägst dein schreiendes Baby auf dem Arm und musst noch irgendwie in die Schuhe rein, um den Arzttermin, zu dem du eh schon zu spät dran bist, wahrzunehmen. Besorge dir diese Schuhe, in die du schnell Reinschlüpfen kannst. Auch in der Schwangerschaft können sie helfen, wenn du wegen deines großen Bauches nicht mehr gut an deine Füße rankommst.

 

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